Migräne – diese besonders heftige Form von Kopfschmerz – betrifft Frauen dreimal häufiger als Männer. Die meisten von ihnen erleben die ersten Attacken bereits im Kindes- oder Teenager-Alter, gepaart mit den unangenehmsten Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Wahrnehmungsstörungen oder Licht- und Lärmempfindlichkeit. Lange Zeit bedeutete dies eine enorme Beeinträchtigung der Lebensqualität, doch nun bringt eine Substanz hoffnungsvolle Ergebnisse: Mit Botox ® lässt sich – durch Entspannung der Muskulatur – Migräne stoppen.
Aura
Die Aura ist ein häufiges, fokales neurologisches Symptom der Migräne, das der zumeist folgenden Kopfschmerzphase vorangeht. Sie tritt in etwa 15 bis 20 % der Migräneanfälle auf und ist das entscheidende diagnostische Kriterium zur Unterscheidung zwischen einer klassischen („Migräne mit Aura“) und einer gewöhnlichen Migräne („Migräne ohne Aura“). Charakteristisch sind dynamische, meist visuelle oder andere sensorische Wahrnehmungsstörungen. Die Aura kann auch ohne die typischen Migräne–Kopfschmerzen auftreten.
Auslösende Faktoren
Migräne kann durch spezielle Situationen oder Substanzen, sogenannte Schlüsselreize, ausgelöst werden. Dazu zählen insbesondere Schwankungen im Hormonhaushalt, starke Emotionen, Schlafmangel, Stress, Lebensmittel und verschiedene Umweltreize wie flackerndes Licht… Diese Triggerfaktoren sind jedoch individuell sehr unterschiedlich und können mit Hilfe eines Kopfschmerztagebuchs in Erfahrung gebracht werden.
Migräne – Begleitfaktoren
Schluss mit verlorenen Tagen.
Migräne zermürbt. Die Kopfschmerzen und die verschiedenen unangenehmen Begleitsymptome machen jede einzelne Attacke zur Qual. Ein Migränetag, so sagt man, sei ein verlorener Tag. So gesehen müssen Betroffene besonders viel Lebenszeit abtreten. Es sind dies vor allem Patienten mit chronischer Migräne. Diese zum Glück eher seltene Form ist dadurch charakterisiert, dass Kopfschmerzen an mehr als 14 Tagen im Monat auftreten. Mindestens acht davon sind typische Migränetage, die übrigen können auch wie Spannungskopfschmerztage aussehen. Chronische Migräne raubt den Patienten somit jeden zweiten Tag!
Hoffnung in Sicht.
Chronische Migräne ist ein Leiden, das eine besondere Herausforderung für die Schmerzmedizin darstellt. Das zeigte sich Anfang März beim Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt am Main wieder ganz deutlich. Angesichts der unbefriedigenden Situation geriet ein Wirkstoff in den Fokus, der insbesondere als Lifestyle-Präparat zur Gesichtsglättung eingesetzt wird, das sogenannte Botulinumtoxin – besser bekannt unter Namen „Muskelrelaxans“. Weil in einigen Fällen nach der Injektion des Faltenglätters nicht nur die Gesichtsfalten verschwanden, sondern erstaunlicherweise auch Migränebeschwerden, erprobte man das Muskelrelaxans als Mittel gegen Kopfschmerzen. Zwei große Studien, die letzte davon im Jahr 2008, bescheinigten der Substanz eine Wirkung, die Hoffnung für betroffene Patienten aufkommen ließ.
Migräne stoppen mit Botox.
Mit Botox weniger Kopfschmerztage! Botox (Botulinum Toxin A), das vor allem für das Glätten von Falten bekannt ist, kann Patienten bei bestimmten Arten von chronischer Migräne helfen. Botox-Injektionen werden in den Bereichen vorgenommen, wo der Kopfschmerz am häufigsten auftritt. So können die Schwere und Häufigkeit der Migräne-Attacken wesentlich gebessert und deren Begleitsymptome deutlich gelindert werden.
Lebensqualität steigt.
Die Botox-Wirkung hält vier bis sechs Monate an und kann immer wieder durch neuerliche Injektion aufgefrischt werden. Der positive Effekt: Der Migräne-Medikamentenkonsum sinkt, und die Lebensqualität des Betroffenen steigt.
Wann können die Symptome einer chronischen Migräne mit Botox gelindert werden?
Die Linderung der Symptome der chronischen Migräne mit Botox sind möglich: Bei erwachsenen Patienten und Patientinnen, die die Kriterien einer chronischen Migräne erfüllen (Kopfschmerzen an 15 oder mehr als 15 Tagen pro Monat, davon mindestens 8 Tage mit Migräne) und die auf prophylaktische Migräne-Medikation nur unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. (Siehe Fachinformation Botox 50/100/200 Units.)